Die unaufdringlichen Berge des Münsterlandes, südwestlich von Münster, sind wanderbar von den umgebenden Ortschaften Schapdetten, Nottuln, Havixbeck, Billerbeck mit Kloster Gerleve, Coesfeld. Der Schöppinger Rücken – mit Schöppingen und Horstmar – ist ein weiterer separater Teil der Baumberge etwas nördlicher. Der Mount Everest der Baumberge ist der fast 189 Meter hohe Westerberg mit dem berühmten Longinusturm.
Viele Wege führen über den münsterländischen Gebirgszug, früher Heimstatt des Gottes Odin. Heute führt ein besonderer (Pilger-) Weg etwa 30 Kilometer durch die Baumberge von Schapdetten / Stift Tilbeck (Hohlweg am Mordkreuz) bis nach Coesfeld: der Ludgerusweg. Vom Mordkreuz (s. Blog v. 15. Mai 2020) geht es prompt und steil aus der Ebene des Alltags. Die Buchen berühren den Himmel. Wir sind unterwegs.
Der Ludgerusweg würdigt den Verkünder des Christentums im Münsterland. 809 verstarb Liudger in Billerbeck. Der Niederländer aus Utrecht war ein Mann des Evangeliums. Mit Sanftmut verkündete er Zuversicht und Erkenntnis einer sinnvollen Welt. Ein anderer Mann als der Zeitgenosse mit dem Schwert: Kaiser Karl der Große, den die Welt nie wieder braucht. Das Münsterland dankte Liudger, und viele (ältere) Männer dieser (west-) münsterländischen Region hören auf seinen Namen (als Ludger).
Nun führt eine letzte Etappe von Billerbeck über die Benediktinerabtei Kloster Gerleve auf den Coesfelder Berg. Aus der in einer Senke errichteten Klosteranlage geht es noch einmal hinauf auf die fast baumfreie kilometerlange Bergkuppe. Wenige Gehöfte unterbrechen die geernteten Felder. Es ist ein Novembertag 2020. Eine Sonne bricht rotgold durch. Da unten liegt das Ziel des Wanderers.