Frühnachmittag in der Burgmannstadt im westlichen Münsterland, die Kneipe hat geschlossen, das Café ist geschlossen, keiner ist unterwegs. Zeit und Ewigkeit sind kongruent. Die Sonne steht tief, es ist Herbst, es ist Ruhe, es ist Frieden. Der Sonntag hier hat philosophische Qualität.
Die Kirche St. Gertrud ist immer geöffnet, das ist gut. Vor dem Altar ist der Dank zelebriert: das Glück des guten Lebens – Erntedank. Ein kleiner Bürgergarten lädt dann noch ein – im Südwesten der Quadratstadt, neben dem Borchorster Hof: wunderschöne Stauden, und man ist erstaunt, wieviel Blumenarten noch Mitte Oktober das Leben erfreuen! Ein schöner, gediegener Ort ist Horstmar – sehenswert, und von einigen Menschen bewohnt (Horstmar mit verbundenem Ort Leer: 7.000 Einwohner). Sonntags, am Frühnachmittag, ist keiner zu sehen: alle im und zu Hause – so wie überall in den liebenswerten Orten des Münsterlandes. Warum sich verrückt machen lassen von der Unruhe der Welt?